Marcus Wadsak in Lunz am See, Niederösterreich


Was tun zwei Meterologen im Regen? Richtig! Sie führen ein „Berggespräch“. Andreas Jäger und ORF-Wetterchef Marcus Wadsak verschlägt es in die „Wildnis“ - ein von Menschen größtenteils unberührtes oder verlassenes Gebiet im Süden Niederösterreichs. Denn wer hätte das gedacht? Im Mostviertel gibt es tatsächlich einen Urwald! Doch die Wettergötter meinen es alles andere als gut mit den beiden. 


Dass „über’s Wetter reden“ mehr sein kann als oberflächlicher Smalltalk beweisen die beiden vielleicht bekanntesten Meteorologen Österreichs. Sie diskutieren über den Klimawandel, was wir alle tun können, und was sie selbst tun. Sie schwelgen in Erinnerung an ehemalige Jobs bei Ö3 und stehen dabei teils knöcheltief im Wasser. 

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Da das Betreten der „Wildnis“ - des ersten UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs - ohne Guide nicht gestattet ist, werden sie von Nina Schönemann begleitet. Und das ist auch dringend nötig, denn in der „Wildnis“ gibt es keine Wanderwege. Der Mensch hat sich hier vollkommen zurückgezogen, und so verfallen Häuser, Straßen und Wegmarkierungen. Das müssen auch Andreas und Marcus feststellen, als die Straße vor ihnen durch eine Mure komplett weggeschwemmt wurde. 


und nebenbei: Es regnet, und regnet, und regnet. Das hat natürlich auch mit dem Wald zu tun, warum genau, das erfahren Sie in den „Berggesprächen“.


Marcus Wadsak

Meteorologe, Radio- und Fernsehmoderator, Sachbuchautor


Marcus Wadsak wurde 1970 in Wien geboren und ist ein österreichischer Meteorologe, Radio- und Fernsehmoderator, und Sachbuchautor.


Wadsak maturierte 1989. Sein Meteorologie Studium an der Universität Wien schloss er 1997 ab. Im Jahr 1995 kam er zum ORF. Dort war er jahrelang Wetter-Anchor im Ö3-Wecker. Seit 2004 moderiert er das ZiB-Wetter. Wadsak leitet seit 2012 die ORF Wetterredaktion.


2019 wurde er zum „Journalisten des Jahres“ in der Kategorie Wissenschaft gewählt. Er ist Gründungsmitglied von „Climate without Borders.


Wadsak hat drei Kinder und ist seit 2010 mit der ATV-Moderatorin Sylvia Saringer liiert.


Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein, Lunz am See, NÖ


Seit Juli 2017 sind ca. 50% des Wildnisgebietes UNESCO Weltnaturerbe.

Es ist ein Naturschutzgebiet gemäß niederösterreichischem Naturschutzgesetz und liegt imEuropaschutzgebiet Ötscher-Dürrenstein. 


Lage: Im südwestlichen Niederösterreich, an der Grenze zur Steiermark, im Bezirk Scheibbs, auf Flächen der Gemeinden Gaming, Lunz/See und Göstling/Ybbs. 

Schutzgebietsverwaltung: Gründung 2002, derzeit sieben Mitarbeiter/-innen, im Auftrag der NÖ Landesregierung tätig. Aufgaben und Ziele sind im Managementplan geregelt. 


Fläche und Lebensräume: Derzeit insgesamt 35 km2, davon 4 km2 Urwald, 25 km2 naturnahe Wälder, 6 km2Almen, alpine Rasen, Gewässer, Fels. 2/3 der Fläche wurden von den Österreichischen Bundesforsten und 1/3 von der Forstverwaltung Langau eingebracht. Das Schutzgebiet erstreckt sich zwischen 600 und 1878 m Seehöhe. Der Dürrenstein in den Ybbstaler Alpen ist die höchste Erhebung.


Prozessschutz und Nicht-Eingriff: 88% der Fläche sind Naturzone ohne menschlichen Eingriff. Hier wird die natürliche Prozessdynamik zugelassen, der Mensch ist nur Beobachter und Gast. Unser Motto: „Wildnis bewahren und sekundäre Wildnis wieder entstehen lassen“. 


Urwald Rothwald: Das 4 km2 große Herz des WGD stellte Albert von Rothschild 1875 unter seinen Schutz. Es ist eine Primärwildnis und der letzte große Urwaldrest des Alpenbogens (montaner Bergmischwald mit ca. 1⁄3 Rotbuche, 1⁄3 Tanne und 1⁄3 Fichte). Durch Pollenanalysen aus Bodenproben wurde der Urwaldcharakter wissenschaftlich bestätigt.


Der Zutritt ist reglementiert und auch die Forschung unterliegt strengen Auflagen. 


Highlights:

Große Mengen an Totholz. Im Rothwald ca. 300 Vorratsfestmeter Totholz – dem stehen 1100 bis 1200 Vorratsfestmeter Lebendholz gegenüber, d.h. das Verhältnis ist etwa 1:4. 


Im Urwald erreichen die Bäume ihr natürliches Maximalalter: Fichten & Tannen bis 600 Jahre, Buchen bis 450 Jahre. Es gibt einzelne „Greise“ unter den langlebigen Eiben und Tannen, die um die 1000 Jahre alt sind. 


Hohe Artenvielfalt vor allem bei Organismengruppen, die mit Totholz verknüpft sind (Pilze, Moose, Flechten, xylobionte Käfer...), z.B. ca 800 Pilzarten, 280 Moosarten. 

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Außerdem 70 Vogelarten (davon fünf Specht- und vier Raufußhuhnarten), 45 Säugetierarten, durchziehende Luchse, brütende Steinadler, wiederangesiedelte Habichtskäuze. Früher gab es Braunbären im Gebiet, zuletzt 2010. 


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